TV-Tipp - 01.10. arte "Das Forum der Europäer

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Yadira

TV-Tipp - 01.10. arte "Das Forum der Europäer

Beitrag von Yadira »

So, ein neuer Schwung Fernsehtipps, vielen Dank schon mal fürs In-den-Kalender-Eintragen! :knuddel

TV Info

arte, Samstag, 01.10., Magazin/Gesellschaft/Politik 19:00 - 19:45 Uhr (VPS 19:00)
Erstausstrahlung
Das Forum der Europäer
Türkei: Worüber verhandeln? Frankreich 2005



(1): Gast:
Cengiz Aktar, ehemaliger Professor für Europäische Studien an der Istanbuler Galatasaray-Universität und heute Leiter des Europa-Zentrums der Bahcesehir-Univesität in Istanbul; Herausgeber des Sammelbandes 'Lettres aux turco-sceptiques' (Verlag Actes Sud)
Im Dezember 2004 sprachen sich die Regierungschefs der 25 EU-Staaten für die Aufnahme der Verhandlungen mit der Türkei über den EU-Beitritt des Landes aus. Das war noch vor dem doppelten Schock der französischen und niederländischen Absage an die Europäische Verfassung, aber bereits zu diesem Zeitpunkt schlug die Debatte über die türkische EU-Kandidatur hohe Wellen.
Die Verhandlungen beginnen am 3. Oktober 2005 - in gespannter Atmosphäre, denn die türkische Regierung ist über die Uneinigkeit der Europäer verärgert, während die Repräsentaten der EU-Mitgliedstaaten mit wachsender Europaskepsis zu kämpfen haben. -'Das Forum der Europäer' zieht Bilanz.
(2): Dezember 2004 - Oktober 2005: Sanfter Wortwechsel
Der gegenwärtige Stand der Verhandlungslage im Spiegel der offiziellen Erklärungen und der öffentlichen Meinung. Im Laufe der Monate ist der Ton auf beiden Seiten schärfer geworden. Schon vor Verhandlungsbeginn haben sich europäische Politiker - Angela Merkel und Nicolas Sarkozy vorneweg - gegen den türkischen Beitritt ausgesprochen, was scharfe Reaktionen seitens des türkischen Premierministers Recep Tayyip Erdogan auslöste. Frankreich führt die volle Anerkennung Zyperns ins Feld, um sein Zögern zu begründen, die NGO fordern Menschenrechtsgarantien und die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern durch die Türkei. Gleichzeitig sind die Umfrageergebnisse wenig ermutigend: Immer mehr Europäer sprechen sich gegen den EU-Beitritt der Türkei aus.
Dennoch hat die Europäische Kommission im Juli daran erinnert, dass der Entscheidung der EU-Regierungschefs für die Aufnahme der Verhandlungen gefolgt werde.
(3): Türkei: Die Jugend beginnt zu zweifeln
In Istanbul, der bevölkerungsreichsten Stadt der Türkei, ist die Hälfte der Einwohner unter 25 Jahre alt! Immer mehr junge Menschen, die ursprünglich pro-europäisch eingestellt waren, äußern Zweifel und fragen sich, welchen Nutzen es habe, einer so wenig aufnahmebereiten EU beizutreten. Und manche treten sogar für eine radikale Kehrtwende ein: Ist es angesichts dieser unschlüssigen EU nicht sinnvoller, sich gleich der islamischen Welt oder aber Amerika zuzuwenden? - Begegnung mit jungen Leuten, die auf ihre Fahnen schreiben: 'Wenn Europa uns nicht will, dann wollen wir auch Europa nicht'!
(4): Besorgte Feministinnen
Dank Mustapha Kemal Atatürk sind die türkischen Frauen seit 1934 wahlberechtigt, doch allzu oft sind sie noch entwürdigenden kulturellen Praktiken unterworfen. Die Europäische Kommission legt indessen jedes Jahr einen Bericht über die Lage der Frauen und die Einhaltung der Menschenrechte in der Türkei vor. Verzeichnet dieser Bericht keine nennenswerten Fortschritte, können die Beitrittsverhandlungen jederzeit abgebrochen werden. Die türkischen Feministinnen setzen auf Europa, um ihre Sache voranzutreiben, zumindest aber um Rückschritte zu vermeiden.
(5): Deutschland: Türke und Europäer
Seit den 1960er Jahren arbeiten Türken und Deutsche zusammen, aber leben sie auch zusammen? Deutsche und Türken haben im Alltag voneinander gelernt, und trotzdem sind mehr und mehr Deutsche gegen den EU-Beitritt der Türkei: Nach dem letzten Eurobarometer sind es 74 %! Auch die türkische Gemeinschaft in Deutschland ist geteilter Meinung: Die einen wollen als vollwertige europäische Bürger anerkannt werden, die anderen sind keineswegs davon überzeugt, dass Europa ein Modell für ihr Land oder für sie persönlich sein kann. - Begegnung mit türkischen Fabrikarbeitern aus dem Ruhrpott.
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