Hab noch zwei

Phoenix, Freitag, 05.08., Magazin/Reisen 19:15 - 20:00 Uhr
Badeparadiese
Hamam - In den Badehäusern von Istanbul 2005
Die Sonne hat keinen direkten Zutritt. Ihre Strahlen werden durch zahlreiche runde und sternförmige Öffnungen in der Kuppel gebrochen. Auf einem großen Marmorstein liegen Frauen, sie schöpfen aus kleinen Wasserbecken kaltes und heißes Wasser, mischen es und schütten es sich über Kopf und Körper. Dabei lachen und reden sie unaufhörlich, schreien quer durch den Raum und bekom-men als Antwort lautes schallendes Gelächter. Reinigung des Körpers, Bad für die Seele - es ist Badetag im Hamam. Für Frauen ist das Hamam Badestube, Kosmetikstudio, Friseursalon, Massagepraxis, Gruppentherapie und Partner-schaftsberatung in einem. In der Männerabteilung, streng von den Frauen ge-trennt, geht es ruhiger zu. Die Männer wollen nur entspannen. Ohne viel zu re-den, wollen sie den Stress des Alltags loswerden. Bademeister helfen dabei mit Massagen und Seifenbehandlungen. Das Hamam ist für Männer der 'stumme Arzt'. Seitdem jedoch auch in Istanbul immer mehr Leute ein eigenes Bad zu Hause haben, ist die Hamam-Kultur gefährdet. Die Zahl der öffentlichen Bade-anstalten in der Türkei und den arabischen Ländern ist in den vergangenen Jah-ren stark zurückgegangen. Nur wenige traditionelle Hamams können sich halten, weil Touristen kommen.TVInfo