14 Tage in Antalya mal ganz anders als ich Türkeiurlaub üblicherweise verbringe:
Ich war mit der Leistungsgruppe des Schwimmvereins meiner 12-jährigen Tochter dort. 11 Mädels, 5 Jungs und zwei Trainer. Die haben dort ihr jährliches Trainingslager absolviert, um für die bevorstehenden Meisterschaften zu trainieren. Ich bin als weibliche Betreuung mitgeflogen. Als ich im letzten Jahr gehört hatte, dass es diesmal in die Türkei gehen sollte, hatte ich dies spontan und begeistert sofort zugesagt. Da musste man mich nicht lange bitten. Gebucht wurde das ganze vom Verein aus. Nach endloser Warterei auf dem heimischen Flughafen (ist wohl gar nicht so einfach eine größere Gruppe einzuchecken) und gut 2 Stunden Verspätung, kamen wir nachts um 3 Uhr endlich in unserem Hotel am Lara-Strand in Antalya an. Wir waren allerdings viel zu müde, um noch irgendetwas an Eindrücken vom Hotel aufzunehmen. Nachdem wir ausgeschlafen und ausgiebig am reichlichen Büffett gefrühstückt hatte, sind wir dann auf Entdeckungstour gegangen. Die Kinder hatten erst nachmittags die erste Trainingseinheit und konnten sich dadurch auch erst einmal mit allem vertraut machen. Das Hotel hieß Titanic Resort Hotel. Es war ein 5 Sterne-Hotel und machte von außen und auch von innen seinem Namen alle Ehre. Von außen war es gebaut, wie ein riesiges Luxuskreuzfahrtschiff. An der Eingangstür wurde man von einem Kapitän begrüßt und auch die anderen Hotelangestellten waren alle maritim gekleidet. Auch innen fühlte man sich wie auf einem riesigen Schiff. Die Zimmer gingen von den Fluren ab wie Kajüten. Das Hotel war 8 Stockwerke hoch und in der Mitte konnte man vom obersten Stockwerk bis hinunter ins unterste Stockwerk runtersehen. Zumindest wenn man schwindelfrei war. Es gab, wenn ich mich richtig erinnere, 5 gläserne Fahrstühle. Architektonisch war es außen, sowie auch innen sehenswert. Und auch die 5 Sterne waren gerechtfertigt. Die Zimmer waren sehr geräumig und komfortabel. Und die Badezimmer waren super. Es gab in jedem Zimmer eine Badewanne mit Duschabtrennung aus Glas. Einen riesigen Marmorwaschtisch mit großem Spiegel und reichlich Platz für alle Sachen, die frau so braucht im Bad. Aus der Dusche kam sofort nach dem Anstellen heißes Wasser und auch in reichlichem Brausestrahl. Und das Beste, es gab richtig schöne flauschige Handtücher. Für mich war das Badezimmer geradezu paradiesisch. Ich liebe schöne Badezimmer. 4 Jungs aus unserer Gruppe hatten ein Familienzimmer bekommen, in dem sogar ein richtig großer Whirlpool war. Für die Kinder waren diese Zimmer eigentlich eine Spur zu luxeriös und ich hatte auch schon gleich Mitleid mit der Putzfrau, die die Zimmer der Kinder aufräumen musste. Die muss sich manchmal auch wie der Storch im Salat vorgekommen sein. Ihr glaubt nicht, in welch kurzer Zeit die Zimmer immer wieder in den Zustand chaotischer Verhältnisse versetzt wurden. Und am schlimmsten waren die Mädels. Meine Tochter eingeschlossen. Das Essen war auch sehr lecker in diesem Hotel. Die Auswahl war, wie in den meisten großen Hotels der Türkei, mehr als reichlich. Und wer dort nichts gefunden hat, dem war auch nicht mehr zu helfen. Es wurde auch jeden Tag gegrillt. Was mir besonders gefallen hat, das Essen war schmackhaft, d. h. teilweise auch richtig scharf, es gab viele türkische Spezialitäten und es war sehr abwechslungsreich. Was ich schrecklich fand, was sich aber in so großen Hotels wohl nicht vermeiden lässt, war der Geräuschpegel und auch die Atmosphäre im Essensraum. Auch wenn die Bereiche durch Trennwände abgeteilt waren und die Tische richtig schön gedeckt und auch nicht alle einheitlich waren, hatte es etwas von Kantinenmentalität. Aber das kann man wie gesagt, nicht vermeiden bei so vielen Hotelgästen. Ich glaube das Hotel kann 3000 Gäste aufnehmen und war zu der Zeit auch schon fast ausgebucht. Für die Kinder war es aber voll okay, auch wenn ich doch lieber kleine gemütliche Restaurants vorziehe.
Außen gab es mehrere Pools, von denen auch welche beheizt waren, in einem schön angelegten Garten. Und auch innen gab es einen richtig großen Pool mit reichlich Liegen zum Relaxen. Durch riesige Glaswände konnte man in den Garten sehen. Das Beste für die Kinder und auch der Grund, warum dieses Hotel gebucht worden war, war ein riesiges olympisches Sportbecken, das auch auf 27° beheizt war. Außer unseren Kindern waren noch mehrere Schwimmvereine dort, die ihr Trainingslager dort absolvierten und das gesamte Becken war auch für die normalen Gäste gesperrt und den Trainingsmannschaften vorbehalten. Der Bundestrainer war auch mit einigen Schwimmern dort. Und so konnten unsere Schwimmer und Schwimmerinnen neben Olympiateilnehmern, wie Thomas Rupprath und Stefan Kunzelmann und noch einigen anderen bekannten Größen trainieren. Das war natürlich beeindruckend für unsere kleinen Nachwuchstalente. Es gab auch einen hoteleigenen Strand, der auch sehr schön war. Zwischen den Trainigseinheiten gab es reichlich Abwechslung, wie Bowling, Tennis, Dart und noch vieles mehr. Alles kann ich hier gar nicht aufzählen. Aaber viel Zeit hatten die Kinder auch nicht dafür. Sie haben jeden Tag zwei Trainingseinheiten gehabt. Und jeden 3. Tag nur eine Trainigseinheit. Davon war 1 Stunde Trockentraining, wie Joggen, Gymnastik und Kraftübungen und zwei Stunden Wassertraining. Und beim Wassertraining sind die Kinder mal eben locker 6000 m in verschiedenen Lagen geschwommen. Man muss das schon bewundern, was die dort abgeleistet haben.
Tagsüber, wenn die Kinder trainiert haben, hatte ich meistens frei. In der ersten Woche hab ich meistens im Hotel am Pool relaxt. Das Wetter hat es auch gut gemeint. Die Sonne schien reichlich und die Kinder liefen trotz intensiver Einbalsamierung reichlich rot durch die Gegend. Zumindest die ersten Tage, bevor es dann braun wurde. Witzig war nur, dass alle weiß umrandete Augen von den Schwimmbrillen hatten und auch der Rand von den Badekappen deutlich zu sehen war. Sahen irgenwie alle aus wie die Aliens. Ich hab im Hotel versucht so gut wie möglich und fast ausschließlich nur Türkisch zu sprechen. Das war richtig toll. Ich konnte mich schon sehr gut verständigen und hab mich mit einigen auch etwas ausführlicher auf Türkisch unterhalten. Die Betonung liegt allerdings auf „etwas“. Aber immerhin. Ich war richtig stolz auf mich und es hat mir Riesenspaß gemacht. Außerdem ist es überall sehr gut angekommen und alle haben gefragt, warum ich Türkisch lerne. Und sie haben mich in den höchsten Tönen gelobt. Ist schon toll, wenn man so ein Erfolgserlebnis hat. Sie haben auch eine Engelsgeduld mit mir gehabt. Wenn ich „anlamadim“ gesagt habe, haben sie es mir nochmal ganz langsam und teilweise auch mit anderen Worten nochmal erklärt, bis ich gecheckt habe was gemeint war. Und noch was Gutes ist dabei herausgekommen, dass ich mit so vielen Leuten geredet habe. Ich war einen Tag alleine in Antalya und hab in einem Gartencafe in der Altstadt einen Cay zu mir genommen. Dort hab ich mich dann auch mit dem Kellner unterhalten. Zu Anfang auf Türkisch. Er konnte aber auch sehr gut Deutsch. Ich hatte ihm erzählt, dass wir mit unserer Gruppe noch Ausflüge machen wollten. Er sagte, wenn ich Hilfe brauche oder er einen Bus organisieren soll für uns, dann soll ich mich bei ihm melden. Klar, die wollen auch ihre Geschäfte machen. Aber das ist ja auch okay. Die Mädels wollten natürlich shoppen gehen. Also wollten wir nach Side fahren, weil man dort die Kinder auch alleine losziehen lassen kann. Bei der Reisetante hatte ich mich nach einem Preis erkundigt. Die wollte pro Person 12 € haben. Na ja, da hab ich Erol angerufen und gefragt, für wieviel er uns einen Bus besorgen kann. Er rief kurze Zeit später zurück und sagte 125 €. Das waren dann pro Person nur 6,50 €. Also haben wir zugesagt.
So liebe Leute, ich hab zwar noch einiges zu erzählen, aber ich glaub ich gönn mir und Euch mal `ne Pause und schreib dann übermorgen weiter.
Also bis dann.
Fortsetzung folgt...............