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WDR, Freitag, 07.10., Magazin/Dokumentation 23:25 - 00:10 Uhr
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Vertrieben für Frieden - Als Griechen und Türken getrennt wurden
Vor 80 Jahren wurde zwischen Griechenland und der Türkei der Lausanner Vertrag (1923) unterzeichnet, der auch den so genannten 'Bevölkerungsaustausch' zwischen beiden Ländern beinhaltete. Etwa 1,5 Millionen Griechen, die bis dahin seit Jahrhunderten in Kleinasien lebten, und etwa 500.000 Türken, die in Griechenland ansässig waren, wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.
Grund für diesen 'Austausch' waren jahrelange, gewaltsame Auseinandersetzungen und Ausschreitungen zwischen den Bevölkerungsgruppen. Ein friedliches Zusammenleben der beiden Völker schien den Politikern, die vorher den Krieg geschürt hatten, nicht mehr möglich zu sein.
Die vermeintliche Friedensmaßnahme, als außenpolitischer Erfolg gefeiert, hatte jedoch verheerende Konsequenzen: grausame Vertreibung, Flüchtlingselend und Verarmung - die erste, staatlich sanktionierte 'ethnische Säuberung' des 20. Jahrhunderts war besiegelt. Sie diente auch als Vorbild für Vertreibungen nach dem 2. Weltkrieg und jüngst auf dem Balkan.
Bis heute wurden die Ergebnisse von damals kaum kritisch aufgearbeitet. Erst allmählich beginnt in beiden Ländern eine behutsame Auseinandersetzung, die von vielen prominenten 'Betroffenen' unterstützt wird.
Die Autoren gehen anhand der Lebenslinien einiger Flüchtlinge Fragen nach, die jahrzehntelang zwischen den beiden Ländern tabuisiert wurden: Sie begleiten zwei Vertriebene, die erst nach 80 Jahren ihre nur 'einen Steinwurf' entfernte Heimat wieder besuchen können. Auch ein weltberühmtes 'Flüchtlingskind', Mikis Theodorakis, erinnert sich an seine Wurzeln, die sein Leben und sein musikalisches Werk nachhaltig beeinflusst haben. Yashar Kemal, Maria Farandouri und Zülfü Livaneli interpretieren die unbewältigte Vergangenheit und die vorsichtige Annäherung zwischen zwei 'feindlichen Brüdern' im Südosten Europas aus ihrer Sicht.
TV Tipp - 7.10. WDR "WDR-Dok"
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