Reisebericht Andalusien

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Melisa24
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Reisebericht Andalusien

Beitrag von Melisa24 »

Am Dienstag gings also auf nach Spanien, besser gesagt nach Andalusien. Wir hatten unser Hotel in Torremolinos, dem wohl schlimmsten Touri-Kaff auf Gottes weiter Welt (stand zumindest im Reiseführer, so schlimm wars dann gar nicht mal). Kamen mit über 2 Stunden Verspätung an und haben uns im Hotel erstmal gewundert, wo die vielen guten Bewertungen herkamen. Es war nicht richtig schlecht, aber wirklich gut auch nicht. Alles sehr alt und heruntergekommen, so richtig sauber war es auch nicht, meine Mama ist erstmal ein wenig hysterisch geworden und hat den Kühlschrank geputzt... naja, man kanns auch übertreiben. Unsere erste Tour führte uns in den Supermarkt, wo wir viele leckere Sachen gekauft haben (Baked Beans, Lachs, Thunfisch mit Tomatensauce, Hummus, Frühstücksdinge etc., wir waren ja Selbstverpfleger). Nachdem wir uns im Zimmer häuslich eingerichtet hatten bin ich noch ein wenig raus (Mama blieb lieber vorm Fernseher) und an der Hafenpromenade spazieren gegangen. Saß dann an einem Eck, wo hinter mir nur noch Fels war (ein Stück Natur im Touri-Kaff) und hab den Sonnenuntergang bewundert, Meer und Sonne sind halt überall gleich schön auf der Welt. Ansonsten haben wir am Dienstag nicht mehr viel gemacht.

Mittwoch morgen sind wir erstmal mit dem Bus nach Malaga um unser Mietauto zu holen. Diese Mietwagenfirma war sowas von zickig. Das Hotel hatte uns unseren Ausweis noch nicht zurückgegeben, ich hatte Führerschein und Kreditkarte dabei, bezahlt war das Auto auch schon und auf dem Voucher stand nix von Perso, aber sie haben sich trotzdem geweigert, uns das Auto zu geben. Es war leider auch nicht möglich, dass sie uns für einen Aufpreis jetzt sofort das Auto ins Hotel zustellen, also sowas absolut unfähiges und unkooperatives hab ich noch nicht erlebt. Wirklich dreist. Mussten dann also zurück ins Hotel, dort den Perso holen und dann wieder nach Malaga, hat uns den halben Tag gekostet. Als wir das Auto endlich hatten, konnten wir nach Ronda aufbrechen. Die Fahrt da hoch hat eeewig gedauert, aber war es echt wert. Ronda mag ich total gern, mit seinen kleinen Straßen, den vielen alten Gebäuden und der spektakulären Lage links und rechts von dieser Schlucht. Waren am Platz der Kathedrale, haben dort erstmal gemütlich was getrunken und haben uns dann die Kathedrale von außen angesehen. Danach zum Palacio de Mondragon, war echt super vom Gebäude und den Gärten her, nur an Einrichtung war eigentlich nichts mehr da. Sind dann bissl rumgelaufen und durch die Souvenirläden (wollte unbedingt ein Armband mit Heiligenbildchen, hab dann auch eins gefunden) und anschließend in eine Teteria, in der wir echt leckeren Tee mit Milch getrunken und sehr feine Crepes gegessen haben. Anschließend haben wir uns den Abgrund nochmal richtig angesehen und sind ein wenig durch die Stadt gelaufen, haben uns das Minarete de San Sebastian angesehen (von außen) und sind dann weiter gefahren auf eine Panoramastraße, die wirklich schöne Ausblicke auf die Berge ringsum und die weißen Dörfer hatte.

Am Donnerstag ging es früh morgens schon nach Sevilla. Waren immerhin gut 200 km. Sind zuerst einmal quer durch Sevilla durch um zu Italica zu gelangen, einer alten (wahrscheinlich römischen) Ausgrabungsstätte, bei der es viel zu sehen gab. Eintritt war für EU-Bürger gratis (sehr schön). Haben dann dort jede Menge Häuserreste gesehen (das Fundament meistens) und einige Mosaikfußböden. Außerdem ein großes, ganz gut erhaltenes Amphitheater und sind dann dort noch schön spazieren gegangen in der parkähnlichen Anlage. Sind anschließend in dem Gasthof gegenüber Mittagessen gegangen und ich hatte das absolut leckerste gekochte Huhn, das ich jemals gegessen hab und ich steh normalerweise nicht auf gekochte Hühner. Das war mit jeder Menge Knoblauch und echt gut. War ein recht kleines Lokal, in dem vor allem Einheimische gegessen haben und nicht besonders einladend wirkte, aber war mit Abstand das beste Essen des Urlaubs! Danach auf nach Sevilla. Meine Güte, war die Stadt voll! Wirklich eine Katastrophe, mit dem Auto irgendwohin zu kommen. Beim ersten relativ zentral gelegenen Parkhaus haben wir aufgegeben und sind einfach reingefahren. Sind dann immer am Fluß entlang irgendwann zum Torre del Oro gekommen, der leider geschlossen war. Allerdings kamen wir gerade richtig, um eine der berühmten Prozessionen der Semana Santa über die Brücke ziehen zu sehen. Schon beeindruckend, was die da alles mitschleppen, Kreuze, Kerzen, ganze Szenen der Leidensgeschichte, die von 20 Mann getragen werden. Wahnsinn! Und dann die langen Kutten mit den Kapuzen, hätten wir wirklich gern in der Nacht gesehen, aber dazu war Sevilla einfach zu weit weg. Die ganze Stadt war auf den Beinen, es war kaum ein Durchkommen. Haben uns ca. ne Stunde die Prozession angesehen, der Musik gelauscht (wie schaurig, das macht viel mehr Eindruck als die deutschen Prozessionen) und Fotos gemacht. Sind dann ein wenig aus dem Trubel raus in einen Park (Parque de Maria Luisa) und haben es uns auf einer Bank gemütlich gemacht für einen Nachmittagssnack. War sehr schön an gelegt mit Brunnen, Blumen und Bänken. Sind dann nach ein wenig Verlaufen doch zum Plaza de Espana gekommen, zu dem ich unbedingt noch wollte. Dort hat ein ??Spanier??Zigeuner?? (weißt der Himmel was) irgendwelche spanischen Lieder auf einer Gitarre gespielt und eine Frau hat dazu geklatscht und bissl gesungen, war total schön, da kam zum ersten Mal das auf, was die meisten Touris wohl Spanienflair nennen :) Dieser Plaza de Espana war ursprünglich für eine Weltausstellung oder so gebaut worden und vereint keine Ahnung wie viele spanische Baustile und Stilelemente. Leider wurde er grad renoviert, weshalb von dem Wasserlauf, über den Brücken führen nix zu sehen war, war komplett trocken gelegt und auf den Platz in der Mitte konnte man gar nicht :( Es war trotzdem wunderschön. Von da aus haben wir uns wieder Richtung Zentrum gewandt und sind durch das Viertel Santa Cruz, haben die Prozession nochmal gesehen (vor der Kathedrale war alles abgesperrt, nur wer zahlte, konnte wirklich was sehen, ganz schön dreist!) und sind dann langsam Richtung Auto, war ja auch schon 19 Uhr und wir wollten gern heim.

Am Freitag ließen wir es ein wenig ruhiger angehen, dachten wir zumindest. Wollten zum Naturpark El Torcal und an die Stauseen Embalse de Guadalhorce. Tja, nur leider will das am Karfreitag scheinbar ganz Spanien auch. Als wir an dem Naturpark ankamen standen die Autos schon den halben Berg runter (der Park war recht weit oben gelegen und nur über schmale, kurvige Sträßchen zu erreichen). Wir fuhren hoch, drehten um, und fuhren wieder runter. Auf halber Strecke haben wir einen Parkplatz ergattert, sind dann fast ne Stunde hochgelaufen, haben uns das "Naturmonument" (einen interessant geformten Felsen) angesehen und sind dann wieder zum Auto zurück. Wollten ursprünglich im Naturpark ne kleine Runde drehen, aber nach dem Aufstieg war uns nicht mehr nach Spazierengehen. Man sollte meinen, dass alle Spanier (es waren wirklich sehr sehr viele) in dem Naturpark wären, nachdem das so überfüllt war. Sind dann also Richtung Stauseen gefahren, haben auch erst einen wirklich schönen Parkplatz oberhalb der Seen gefunden, von dem aus man runterschauen und Fotos machen konnte. Haben uns in der Umgebung ein wenig umgeschaut, überall wachsen wild Kräuter (Rosmarin, Salbei, Thymian etc.) und sind dann weitergefahren, um an das Ufer zu gelangen. Tja, die ganzen Straßen waren zugeparkt, vor lauter Leuten konnte man kaum noch fahren, alle Lokale waren hoffnungslos überfüllt... haben für 5 km um den See ca. ne Stunde gebraucht, weil man nur in Schritttempo vorwärts kam wegen der ganzen Leute, was für ein Irrsinn! Haben uns dann gegen einen weiteren Halt entschieden. Sind über weitere kurvige Gebirgsstraßen nach Bobastro, einer alten arabischen Siedlung, die wohl einem Räuberhauptmann gehört haben soll. Tja, dort wurde uns mitgeteilt, sie hätten grad zugemacht und man könnte es morgen wieder besichtigen. Na vielen Dank auch, morgen haben wir keine Zeit. Sind dann ein wenig verstimmt abgezogen und nach Marbella gefahren, weil ich dort meine Freundin treffen wollte. Haben nach langem hin und her in Marbella endlich einen Parkplatz gefunden, meine Freundin hat uns abgeholt und wir sind in Puerto Banus was essen gegangen. War sehr lecker und schön, sie mal wieder zu sehen. Der Rückweg war allerdings eine Katastrophe. Da war nämlich auch in Marbella eine Karfreitagsprozession und alles war gesperrt. Wir haben von Puerto Banus über eine Stunde gebraucht um zu unserem Auto zu gelangen (normalerweise keine 10 Min), meine Freundin war schon fast am Verzweifeln. Durch einen glücklichen Zufall hatten wir das Auto nicht in dem gesperrten Gebiet abgestellt, sondern 2 Querstraßen weiter. Sonst hätten wir bis morgens warten können, bis die Straßen wieder freigegeben worden wären, diese Prozessionen dauern wirklich die ganze Nacht durch! Gegen halb12 waren wir endlich im Hotel.

Samstag ging es wiederum sehr früh Richtung Cordoba. Cordoba hat mir von allen Städten, die wir gesehen haben, am besten gefallen. Es ist nicht so groß und überlaufen wie Sevilla und Granada, aber auch richtig interessant mit viel zu sehen, also anders als Malaga. In Cordoba haben wir uns zum ersten Mal getraut auf der Straße zu parken und nein, wir wurden nicht ausgeraubt. Die Parkhäuser sind auch echt unverschämt teuer in Spanien. Sind also über die Puente Romano in die Stadt rein und als erstes zum Alcazar de los Reyes Cristianos. Nun ja, war ganz nett, aber ehrlich gesagt, war es das Gebäude selber nicht wert. Die Gärten dagegen, ein Traum! Mit viel Wasser, schön angelegten Blumenrabatten (hier blühen tatsächlich schon die Rosen und alles andere, was bei uns erst im Mai/Juni blüht!), Springbrunnen, lustig geschnittenen Bäumen. Wirklich klasse. Im Palast selber waren noch die Banos Arabes, hätt ich mir auch irgendwie eindrucksvoller vorgestellt, evtl. mit bissl Marmor und so, aber Fehlanzeige, es waren einfach nur Backsteine mit den typischen Hamam-Kuppeldächern, ansonsten war alles beschädigt und entfernt worden, die katholischen Könige hatten es wohl nicht so mit dem Waschen... (böse böse). Anschließend sind wir ein wenig rumgelaufen, durch das Stadtviertel (oder so) Zoco, das früher der Basar war. Lauter kleine verwinkelte Gässchen, Bögchen und kleine Läden. Sehr schön, sind ne Weile rumgelaufen und es hat mir wirklich gut gefallen. Anschließend sind wir in die Mezquita, ein sehr eindrucksvolles Bauwerk, nur fand ich die hineingebaute Kirche mit ihrem Prunk und Geprotze sehr störend in der zeitlosen Schönheit der ehemaligen Moschee. Es war einfach völlig fehl am Platz und hat die Atmosphäre ein wenig zerstört. Naja, aber so wars eben damals. Und die christlichen Architekten waren halt mehr auf pompösen Unsinn aus. Die Kirche an und für sich wär auch recht schön gewesen, nur eben nicht da, wo sie war. Sind danach in eine Teestube, die diesmal leider nicht so schön war, wie die in Ronda, die Auswahl an Tees war auch eher dürftig. Nun ja, dafür war sie dann teurer. Gleicht sich dann ja wieder aus, ts. Haben dann noch ein wenig die Gässchen unsicher gemacht und uns den Plaza del Potro und Plaza de la Corredera (wobei mir ersterer besser gefallen hat, nicht ganz so überlaufen und mit Cafes vollgestellt) angesehen. Anschließend haben wir uns langsam auf den Heimweg gemacht.

Sonntag war der große Granada-Tag. Wir sind früh los, weil wir viel sehen wollten, hatten auch für 14 Uhr das Ticket für die Alhambra. Gegen 10 Uhr waren wir in Granada, haben an der Alhambra geparkt und sind mit dem Bus runtergefahren in die Stadt. Dort waren alle auf den Beinen, die Kinder hatten Osterglocken aus Ton erhalten und fleißig damit rumgeklingelt. Was für ein Lärm, aber auch was für eine ausgelassene Stimmung, ganz anders als bei uns an Ostern. Mich wunderts nicht, dass die Spanier katholischer sind als die deutschen (ursprünglich) Katholiken, das ist alles einfach eindrucksvoller und nicht so langweilig-steif wie bei uns. Sind rumspaziert, irgendwie auf den Plaza Bib-Rambla gelangt, der für seine Cafes mit Chocolate con Churros bekannt ist. Churros sind ein Fettgebäck, das man in dickflüssige Schokolade taucht und angeblich MUSS man es probiert haben. Nun ja, wenn der Reiseführer und alle, die ich gefragt hab, das sagen, muss ich es natürlich probieren. Saßen also in einem Cafe und ich hab besagtes Gebäck bestellt. Die Schokolade war echt ganz lecker (oder zumindest ok), aber diese Churros waren echt eklig. Die backen das Zeug halt wirklich in Schweineschmalz raus, damit hatte ich nicht gerechnet. Es war auch nicht süß wie erwartet sondern eher salzig, bestenfalls neutral. Also die Neugier war befriedigt, aber lecker ist was anderes. Lasst euch also bei eurem Spanienbesuch nicht einreden, dass man das probiert haben muss, muss man nicht. Bäh. Sind dann losgezogen Richtung Kathedrale und haben auf dem Weg dorthin durch Zufall die Erzbischofs-Osterprozession erwischt, ähnlich wie Karfreitag, nur dass viel mehr Weihrauch dabei war und außerdem fröhlichere Jesus-Szenen und die Musik auch fröhlicher war. Das war ein Gedränge! Durch ne glückliche Fügung haben wir es geschafft direkt hinter der Prozession in die Kathedrale zu huschen und haben uns ohne Eintritt zu zahlen oder am Gottesdienst teilzunehmen ein wenig umgeschaut. Schön, aber relativ schlicht. Kurz bevor sie die großen Tore hinten wieder zumachten, sind wir rausgehuscht und in den ehemaligen Basar, die Alcaiceria. Die war tatsächlich noch schöner als der in Cordoba, haben uns treiben lassen von den vielen Touris und Spaniern, haben ein wenig eingekauft, Fotos gemacht und dann versucht den Rückweg zum Bus Richtung Alhambra zu finden. Da waren wir dann erst um halb3 aber das war ja egal, das Ticket galt schließlich ab 2 und nicht nur um 2. Sind dann zuerst zum Generalife und haben uns die Gärten angesehen, auch hier wieder Springbrunnen, Wasserläufer, schöne Blumenrabatten und ein wunderbarer Ausblick auf Granada. Von dort aus sind wir Richtung Alcazaba, Palast Karl V. und dem Nasridenpalast. Der Palast Karl V. war sehr sehr unspektakulär, die Museen hatten leider zu (klar, war ja auch Sonntag, die Logik muss man erstmal verstehen). Von dort aus sind wir auf die Alcazaba, haben dann dort eine kleine Pause eingelegt, weil unser Time-Slot für den Nasridenpalast noch so weit weg war (mussten noch ne Stunde warten) und haben im Schatten eines Baumes dem Brunnen gelauscht und auf Granada geschaut. Da uns das Rumsitzen dann doch zu lang wurde, sind wir noch durch die Souvenirläden und ich hab mir von Washington Irving die Erzählungen aus der Alhambra gekauft. Endlich durften wir dann in den Nasridenpalast. Das ist wirklich ein einzigartiges Bauwerk. Du meine Güte, die ganzen Verzierungen, ich wusste gar nicht, wo zuerst hinschauen. Das waren wirklich wahre Meister ihres Fachs, sowas könnte heutzutage gar keiner mehr. Mal abgesehen davon, dass es keiner bezahlen könnt. Ich glaube nicht, dass ich schonmal was vergleichbares gesehen. Leider wurde der Löwenbrunnen grad restauriert (was angeblich der spektakulärste Teil von allen ist), aber ich fand den Rest auch richtig richtig toll. Nach diesem anstrengenden Tag waren wir ordentlich platt.

Den Montag ließen wir deshalb auch etwas ruhiger angehen und fuhren Richtung Alpujarra (Gebirge da unten). Haben uns zuerst die Tropfsteinhöhle von Nerja angesehen, leider vor uns eine lärmende Schulklasse, aber eine so große Tropfsteinhöhle mit so großen Tropfsteinen hab ich noch nie gesehen. Der Eintrittspreis ist zwar saftig (8 € glaub ich) aber wars irgendwie schon wert. Sind dann nach Frigiliana, damit wir wenigstens eins der berühmten weißen Dörfer aus der Nähe ansehen. Anfangs dacht ich, naja, was soll an so nem weißen Dorf schon dran sein, aber es war traumhaft. Direkt an den Hang gebaut, mit kleinen Gassen und Innenhöfen, Treppen, überall Blumen und alles weiß, bis auf die Türen, die bunt waren. Viel touristische Läden aber einigermaßen hochwertige Sachen, also Kunsthandwerk und so. Man konnte auch überall Zimmer mieten, ganz ehrlich, sollte ich nochmal nach Andalusien fahren, werd ich dort bleiben und mir da ein Zimmer nehmen, kann es mir wirklich äußerst romantisch vorstellen in einer lauen Sommernacht dort am Hauptplatz zu sitzen, schwach beleuchtet von den Straßenlampen und dort in dem Gasthaus zu essen mit Blick auf die Kirche. Danach ein wenig durch die Gassen schlendern, Schaufenster gucken, hier und da evtl. was kaufen, überall Blumen und Brunnen, wirklich klasse. Sind nach schönen 2 Stunden weitergefahren und haben eine laut Reiseführer schöne Strecke abgefahren. Naja, ehrlichgesagt war die Strecke einfach nur eine sehr schlecht ausgebaute enge Straßen mit 1000en Straßenschäden, teilweise war die Straße komplett weggebrochen. Wirklich Spaß hat das nicht gemacht, das Wetter war trüb, insofern war der Ausblick auf die Küste auch nicht wirklich toll. Haben sobald wir konnten die Bergstraße verlassen und sind auf die Autostraße. Danach sind wir in unser Kaff und haben uns da mal ein wenig umgeschaut, durch die Straßen geschlendert, den Souvenirunsinn angesehen, waren dann noch nett essen in nem französischen Lokal, das eigentlich ganz lecker war, entgegen dem Hinweis vom Reiseführer, dass man in Torremolinos nix anständiges zu Essen kriegt.

Dienstag sind wir dann an der Küste entlang Richtung Westen, hatten voll das schlechte Wetter, aber, oh Wunder, an der Atlantikküste war strahlender Sonnenschein! Sind nach Bolonia, haben dort die große Sanddüne bestaunt (die war wirklich mal groß, sowas hatte ich noch nie gesehen), Muscheln gesammelt (richtig große lagen überall herum, haben gleich jede Menge mitgenommen, kann man zum Dekorieren oder verschenken schließlich immer mal brauchen) und ein wenig spazieren gegangen. Wollte gar nicht da weg, es war wirklich schön. Wollten aber nach Gibraltar sehen, also sind wir weiter. Leider hing da die Schlechtwetterwolke noch fest. Geregnet hat es aber zum Glück nicht mehr. Aufgrund des schlechten Wetters haben wir uns allerdings die 12 € für die Fahrt mit der Seilbahn auf den Affenfelsen gespart. Lohnt sich doch nicht, wenn man gar nix sieht vor lauter Wolken. Waren im botanischen Garten, sind durch die Läden spaziert, haben Ginger Nuts gekauft (ich liebe diese Kekse) und den ein oder anderen Laden gesucht (den es dort natürlich nicht gab, dabei hätt ich so gern diese heiße Schokolade von Whittard of Chelsea gehabt). Waren am Hauptplatz noch in nem netten englischen Pub essen (ich liebe Guinness) und hatte die erste Pie meines Lebens, Steak & Ale Pie, sehr zu empfehlen. Mehr Zeit wär noch schöner gewesen, dann hätten wir die Tea Time noch mitmachen können, weil die englischen kleinen Kuchen einfach Wahnsinn sind, aber naja, man kann nicht alles haben. Danach gings zurück.

Mittwoch mussten wir das Mietauto wieder abgeben, verlief relativ problemlos (haben uns nur 2x verfahren auf dem Weg zum Autovermieter). Haben dann natürlich noch Malaga angesehen, als erstes die Kathedrale, die ich schonmal gesehen hatte. Anschließend sind wir auf die Alcazaba, die ich auch schonmal gesehen hatte. Hat mir aber auch diesmal wieder gut gefallen, irgendwie wie die Alhambra in klein und nicht ganz so ausgeschmückt. Dann waren wir noch Tapas Essen, muss man ja einmal gemacht haben, wenn man in Andalusien ist (hat mich auch diesmal wieder nur solala begeistert, spanisches Essen ist einfach nicht meins) und sind durch die Geschäfte gebummelt, weil ich ein wenig Shoppen wollte, hab dann aber tatsächlich absolut nichts gefunden. Was solls, bleibt mir mehr Geld für Indien (wenn ich denn endlich buchen kann). Am Abend sind wir nochmal ein wenig durch Torremolinos gelaufen, haben beim Inder zu Abend gegessen und dann ins Bett.

Donnerstag hieß es nur noch in Ruhe packen, ein bissl umschauen und dann ab an den Flughafen.

Alles in allem ein schöner Urlaub, wenn ich auch einfach die Spanier nicht besonders mag, sie sind mir zu arrogant und es nervt mich, dass sie erwarten, dass jeder spanisch spricht. Ich mein, englisch sollte doch wohl jeder können, der im Tourismus arbeitet, vor allem wenn die meisten Touris dort eh aus England und Deutschland kommen. Aber nein, sie müssen sich ja unbedingt was auf ihre tolle spanische Kultur einbilden, so dass man ständig dasteht und nicht weiterkommt, nur weil die außer spanisch nix verstehen und du spanisch nur ein wenig verstehst. Autofahren war auch gar nicht mal so leicht, ehrlich gesagt, viel mir der Linksverkehr in Irland leichter. Die Spanier sind nicht wirklich duldsam als Autofahrer, da wird gnadenlos gehupt, wenn du irgendwas nicht gleich kapierst oder zu langsam fährst oder auf der falschen Spur fährst... du meine Güte! Naja und spanische Verkehrsschilder? Reden wir nicht davon, von der einen Seite kam ich gut nach Torremolinos rein, von der anderen Seite hab ichs kein einziges Mal geschafft, so dass ich jedes Mal in Malaga umgedreht bin und von meiner guten Seite aus reinfahren konnte, was für ein Drama :)
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von Seytan »

Hey Vera,

das hört sich na einem romantischen, schönen, Sightsing geladenen Urlaub an, schön, das freut mich für dich und deine Mama. Und das obwohl du erst gar nicht wolltest.

Die Gäschen kann ich mir richtig gut vorstellen und würde gerne Fotos davon sehen ;) Danke für den Bericht.

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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von Dorit »

Hallo Vera,
Du hast mir gerade die Mittagspause mir Deinem Reisebericht versüßt. Vielen Dank!
Gibt es auch noch Fotos *neugierigbin*?
Aber siehst Du: Erst hattest Du überhaupt keine Lust, aber nun scheint es Dir doch ganz gut gefallen zu haben ;) .
Klingt auch super, was Du da alles beschreibst. Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann mal nach Andalusien...
Liebe Grüße
Dorit
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von Melisa24 »

klar gibt es fotos, die muss ich nur erst noch in facebook hochladen :) gebt mir noch ein paar tage, muss mir erst noch n usb-stick besorgen!

ja, war schon ganz nett, aber ich glaub ich würd so bald nicht wieder hinfahren, mag die spanier einfach nicht ;) aber irgendwann muss ich sowieso meine freundin wieder besuchen, sonst seh ich sie ja gar nicht...

lieben gruß
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von Dancingqueen »

Danke für deinen tollen Bericht.. Auf die Bilder bin ich schon gespannt!! =)
Ihr sagt: "Warum?"
Ich sage: "Warum nicht....!!"
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von forganna »

Hey Mausi,

Danke für den tollen Bericht, hat richtig Spaß gemacht zu lesen :) Und freu mich schon auf die Bilder!

Jaja, die Spanier und die Franzosen bilden sich ja alle wer weiß was auf ihre Kultur ein und nein,bloß kein Englisch reden, das find ich auch so schlimm und unangebracht... Na ja wenn sie meinen, die sterben dumm, nicht wir ;)

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Andrea
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von Andrea »

Hallo Vera,
vielen Dank für deinen Bericht - ich konnte quasi alles vor 'meinem geistigen Auge' sehen, du hast die Szenen sehr lebendig beschrieben!
Am liebsten würde ich jetzt sofort losfahren und all die schönen Plätze aufsuchen...im Gegensatz zu dir bin ich ein großer Andalusien-Fan und mag auch das Essen :hurra und der Spanier ansich ist nunmal der stolze Macho, was soll man machen - kann aber auch sehr reizvoll sein :8 :hehehe
Ich freu mich schon auf meine nächste Reise zu meinen Freunden dort - hoffentlich bald :klasse
LG aus HH
P.S.: Die Churros können auch richtig lecker schmecken, vielleicht hast du einfach Pech gehabt... :bilmem
Omnia vincit amor. Alles besiegt die Liebe. (Vergil) Bild
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von Melisa24 »

so ihr lieben,

fotos!!!

http://www.facebook.com/album.php?aid=1 ... 34f9aefbff

viel spaß!
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eric_malaga
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von eric_malaga »

Hallo, ein schöner und vor allem umfangreicher Bericht. Schade, dass du ein paar "Reibungspunkte" hattest.

Ich finde die Spanier absolut nicht arrogant. Das was du beschrieben hast, ist es, was eigentlich Málaga auch mit ausmacht: es ist nicht zum internationalen Touriort verkommen sondern typisch und unverfälscht Spanisch. Klar, als Deutscher könnte man verlangen, dass jeder Deutsch spricht oder zumindest Englisch. Doch gerade das machte Málaga zur Nr. 1 was Spanisch lernen vor Ort angeht. Man kommt an Spanisch nicht vorbei und erlebt den unverfälschten Alltag. Kann man jedoch ein paar wenige Worte, stehen dir die Türen offen. Wenn nicht, solltest du zumindest Geduld mitbringen. Nebendran von Torremolinos bis Marbella kann es umgekehrt vorkommen, dass man in Restaurants und Geschäften nicht mal Spanisch versteht.

Thema Ausweis: in Spanien ist es Vorschrift, dass bei allen Kreditkartenaktionen der Ausweis unbedingt vorgezeigt wird. Sonst haftet das Geschäft für den Komplettbetrag. Da ist eine Autovermietung, bei der es um den Mietpreis, die Kaution und evtl. sogar um das Auto selbst geht keine Ausnahme. Du solltest nicht von dir (als ehrenwerte Person) ausgehen, sondern einfach davon, dass hier jedes Jahr neben ettlichen Mio. Touristen auch Mafiabosse, entflohene Verbrecher, Terroristen, Drogenhändler, Kreditkartenbetrüger, illegale Einwanderer, Leute mit gefälschten Führerscheinen usw. landen. Die haben bestimmt schon viel erlebt, vom Ölscheich bis zur rumänischen Einbruchsbande und ein Führerschein hat nicht die gleichen fälschungssicheren Merkmale wie ein Perso oder Reisepass. Das dient im Endeffekt sogar zu deiner Kreditkartensicherheit. Und die wird in Spanien groß geschrieben.
eric_malaga
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von eric_malaga »

forganna hat geschrieben:Jaja, die Spanier und die Franzosen bilden sich ja alle wer weiß was auf ihre Kultur ein und nein,bloß kein Englisch reden, das find ich auch so schlimm und unangebracht...
Bei Franzosen willige ich dir ein!! Aber die Spanier, und vor allem die Andalusier sind ein freundliches, lebensfrohes und herzensgutes Volk. Arrogant ist da keiner. Aber Spanisch wird von 480 Mio. Menschen gesprochen. Deren Hitparade besteht zu 80% aus spanischen oder lateinamerikanischen Hits. Viele sprechen sogar Englisch. Aber das würde man als Deutscher nicht verstehen hehe Aber ich kann dir versichern, dass dort jeder bemüht ist, dich zu verstehen und sei es mit Händen und Füßen.

Die Sache ist nur, dass die Kulturen recht unterschiedlich sind. Um das gleiche zu wollen, verhalten sich Deutsche und Spanier grundsätzlich verschieden. Und das ist es, was die jeweilige Gegenseite dazu veranlasst, sein Gegenüber als arrogant oder respektlos anzusehen.

Beispiele?
A. Die Bushaltestelle. Spanier halten immer die Schlange ein, selbst wenn sich jemand hinsetzt und Leute neu dazu kommen und sich vorne hinstellen. Sobald die Bustür aufgeht wird genauestens die Schlange respektiert. Vordrängen ist absolut verpönt. In Deutschland undenkbar. Da wird mit Ellenbogen gearbeitet, auch an der Supermarktkasse.
B. Freie Stühle im Restaurant. In Deutschland fragt man: "ist der noch frei?", in Spanien genau umgekehrt: "está ocupada?" (ist der besetzt?). Das kommt so immer wieder zu Missverständnissen, bei denen entweder die Deutschen meinen, man wolle sie veräppeln oder die Spanier meinen, dass es der/dem Deutschen jetzt völlig Wurst war, dass der Stuhl besetzt ist und er/sie ihn trotzdem mitnimmt.
C. Entgegenkommende Fußgänger. Die Situation in Deutschland ist einfach. 5-10 Meter vorher geht man zur Seite und signalisiert dem Gegenüber, dass man respektvoll weicht. Bleibt die Person von gegenüber jedoch zu nah am eigenen Weg wird auf stur geschaltet und ggf. der Ellenbogen ausgefahren. In Spanien ist das genau umgekehrt: die beiden Fußgänger beachten sich offensichtlich gar nicht. Man mischt sich nicht in andere Angelegenheiten. Kurz bevor man sich jedoch streifen würde geht jeder mit einem leichten eleganten Schlenker zur Seite bzw. zieht die Schulter ein. Käme es dabei zufällig zu einer wenn auch noch so leichten Berührung entschuldigen sich beide Personen überbesorgt. Jedenfalls in Südspanien (Madrid ist anders).
D. Autofahren. In Deutschland gilt: wer Vorfahrt hat, der fährt auch. In Spanien gilt: wer zuerst da ist fährt, wenn er den anderen dadurch nicht zum bremsen zwingt. Es wird nicht so genau auf das Recht gepocht, sondern der Verkehrsfluss insgesamt betrachtet. Das kann für uns schonmal sehr chaotisch wirken jedoch stur in der Gegend rumzufahren wäre äußerst unfreundlich. In Südspanien wäre es auch unhöflich jemanden beim Einparken zu drängen auch wenn die Ampel gerade grün ist und man sonst die nächste Phase abwarten muss.
E. Neue Sachen. Was der Deutsche nicht kennt, betrachtet er erst einmal misstrauisch. Sieht man keinen Mangel, hat man evtl. nur nicht gründlich genug nach Fehlern abgeklopft. Der Spanier ist genau umgekehrt. Da ist erst einmal alles positiv, bis man eben (ggf.) vom Gegenteil überzeugt wird. Auch verstehen die Spanier die negative Einstellung vieler Deutscher nicht, inkl. Seitenhieben und Witzen.
F. Grüßen. In Deutschland grüßt man die Mitbewohner seines Hauses und auch vielen anderen Leuten (z.B. in der Arbeit, sogar als Motorradfahrer untereinander oder z.B. beim Spaziergang im Wald), die anscheinend etwas gemeinsam haben. In Spanien grüßt die Menschen, die man gut kennt. Fertig. Dann aber bleibt es meistens nicht beim Gruß sondern man erzählt sich noch ein paar Sätze. So kann es sein, dass man von einem Nachbarn mit dem man sonst nichts am Hut hat nicht gegrüßt wird, der andere erzählt aber jeden Tag alles aus seinem Leben. In Deutschland würde man ein Nichtgrüßen als schlecht erzogen ansehen. In Spanien macht man nichts aus Normendenken, sondern von Herzen.
G. Verkäufer/innen. In Deutschland ist eine Verkäuferin z.B. an einem Supermarkt oder ein Kellner ein maschinenähnlicher Gegenstand, der im Weg steht und seine Funktion so schnell wie möglich abarbeiten sollte. In Spanien sind Verkäufer/Kellner etc. Menschen, Nachbarn, Bekannte. Man plaudert, hat Zeit, nimmt sich die Zeit. Es wäre unhöflich, diese wie Maschinen zu behandeln während es in Deutschland unhöflich ist, Kunden bzw. die Schlange dahinter aufzuhalten.
H. Warten. In Deutschland gibt es nichts Schlimmeres als Warten. Es ist so, als ob die Zeit anhält, das Leben selbst stoppt. Der Erledigungsvorgang hält inne und alles verzögert sich. Für Spanier geht das Leben in der Schlange weiter. Man lernt Leute kennen, unterhält sich. Ich habe im Wartesaal des Gipsraumes des Krankenhauses im Málaga so eine gute Stimmung erlebt wie woanders im Karneval. Doch ein gutes Beispiel ist der Espresso-Café: Eine deutsche Gruppe wartet wortlos bis der Kellner langsam nacheinander 8 Café Solos zubereitet. Dann kommen die Cafés, diese werden so schnell es geht heruntergeschlürft und weiter geht's. Während der Wartezeit redet man keinen Ton. Die Spanier reden währenddessen was das Zeug hält, nippen langsam am Kaffe und genießen ihn.

Das ist jetzt alles tendenziell, es gibt natürlich Ausnahmen, jedoch ist das immer wieder so. Jede Kultur hat seine Verhaltensmuster und Toleranz und Geduld ist auch nicht gerade eine deutsche Stärke.

Ich will hier nicht sagen, dass ein Land besser als das andere ist oder nicht, sondern darum, dass es einfach andere Sitten, Gebräuche, Verhaltenskodexe gibt, die, wenn man sie nicht kennt, zu Missverständnissen führen und obendrein hat jede Kultur seine eigenen Muster eben wenn was falsch läuft. Manche dringlicher, andere respektvoller.

Auch habe ich die Erfahrung gemacht, und ich wohne seit 10 Jahren in Spanien, dass Deutsche oft verunsichert sind ja selbst wenn Spanier lächeln. Nein, das ist kein dämliches Grinsen, man hat auch keinen Fleck im Gesicht, auch wurde man nicht über's Ohr gezogen oder für dumm gehalten. Es ist einfach Freundlichkeit.
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Re: Reisebericht Andalusien

Beitrag von Melisa24 »

hallo eric,

danke für deinen beitrag hierzu. zu ein paar dingen muss ich dir leider widersprechen :)

beim autofahren war ich mit sicherheit vor den anderen da, ich wusste nur nicht, wie ich mich verhalten soll. dann wurde ich von allen seiten angehupt, mir wurde vorne rüber gefahren, beinah seitlich ins auto rein und das alles nur weil sie wie die geistes gestörten durch einen kreisverkehr gefahren sind.

wenn die "normalen" leute in malaga nur spanisch können ist das für mich zwar ungünstig aber nicht zu vermeiden. wenn die kellner in einem touristenort (wie z.b. torremolinos) kein englisch können, finde ich es nervig und unprofessionell.

und das mit dem ausweis war halt nachlässig von beiden seiten. klar hätt ich wohl damit rechnen müssen. andererseits hätten sie in der buchungsbestätigung auch darauf hinweisen müssen, auf die kreditkarte und den führerschein haben sie schließlich auch hingewiesen. völlig abgesehen davon, waren sie einfach nur unfreundlich, man hat richtig gemerkt, dass ihnen das auf den senkel ging, dass ich hier "probleme" gemacht hab.

für mich auf jeden fall nie wieder. außer um meine freundin dort zu besuchen, aber da häng ich ja nur mit ihr rum und nicht mit den spaniern. sie lebt auch seit 3 jahren dort und findet die spanier auch unfreundlich und arrogant, vor allem wenn man kein spanisch kann (sie kann es allerdings).

lg
melisa
Lasst euch in die Welt des Orients entführen
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