Seit Tagen herscht zu der Insel Imrali, wo Terroristenführer Öcalan inhaftiert ist, eine rege Reisetätigkeit.
Öcalan möchte in den nächsten Tagen eine Roadmap zum Frieden präsentieren, das würde ein Ende des jahrelangen Blutvergiessen bedeuten, dem 40.000 Menschen seit Beginn der Kämpfe zum Opfer gefallen sind.
Oppositionsführer Bahceli schäumt über vor Wut und schreit mit seiner heiseren Stimme , ob man den Istanbul mal wieder umbennen sollte in Konstantinopel.
Aber woher diese Einsicht bei der AKP, die vorher ziemlich nationalistische Töne angeschlagen hat? In der Türkei steht ein weitreichnder Paradigmenwechsel bevor, eine schrittweise Demokratisierung des Landes, welches vorher im Würgegriff der nationalistischen Falken lag.
Das die rechtsradikale MHP sich vehement gegen eventuelle Friedenspläne wehrt ist verständlich.
Der sogenannte tiefe Staat gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an.
Aber zurück zu den mutigem Vorstoss der Regierungspartei, viele Kommentatoren im Westen und auch in der Türkei vermuten einen massiven Druck seitens der EU, doch das hatte die Türken in der Vergangenheit wenig bis gar nicht gejuckt.
Übertriebener Stolz und Nationalismus sind für die Demokratie nicht gerade förderlich, wobei es mit der Meinungsfreiheit in der Türkei selbst auch nicht gerade zum Besten bestellt ist, wenn etliche Schriftsteller und Journalisten regelmässig wegen Separatismusvorwürfen angeklagt werden.
Erdogans Manschaft steht nun unter Zugzwang, die nächsten Tage versprechen spannend zu werden.