Hallo zusammen
Das Fazit vorweg: Bisher war Hamburg meine Lieblingsstadt. Nun ist es Istanbul.
Hier waren wir untergebracht:
http://www.nazwoodenhouseinn.com/
(Darüber werde ich einen eigenen kleinen Bericht schreiben.)
Meine Frau und ich hatten ein rundum gutes Gefühl. Wir haben nun unsere bevorzugten Plätze und wissen auch, wie man sie zu Fuss oder mit den verschiedenen Verkehrsmitteln bequem erreicht.
Meine Einstellung zur türkischen Sprache hat sich innerhalb einer Woche komplett verändert. Ich sage nun schlicht: "Ich spreche Türkisch."
Dabei bin ich mir schon bewusst, dass ich praktisch kein Türkisch kann. Aber was soll's! Ich konnte zahlreiche kleine Unterhaltungen führen mit dem üblichen, freundlichen Smalltalk, und das ist doch sehr beglückend. Ich habe gemerkt, wie wenig es braucht, um mit diesen liebenswerten Leuten ein kleines, nettes Gespräch zu führen.
Und wenn man dann noch ein klein wenig Grammatikkenntnisse hat und über einen minimalen Grundwortschatz sowie ein Wörterbuch verfügt, werden ganz andere Dinge möglich: Man kann dann mitten im Trubel einer abschüssigen Gasse genau das finden, was man wirklich braucht. (Diese Art von Samowar in einer bestimmten Grösse aus dem gleichen Metall wie der da.) Oder man hat im Hotel einen ganz bestimmten Wunsch, und der Angestellte ist mit seinem Englisch am Ende. Dann kommt die grosse Stunde. Man wechselt ins Türkische, und alles wird möglich. Mal abgesehen davon, dass man unverzüglich in die Kategorie der intelligentesten Leute dieses Planeten katapultiert wird. Und auf die Frage, wie es kommt, dass man dermassen gut Türkisch spricht, spricht man natürlich von seiner Liebe zur Türkei und zum Türkischen und landet obendrein in der Kategorie der Leute mit dem vorzüglichsten Geschmack. Man muss ja nicht besonders eitel sein, um solche Dinge zu geniessen.
Oder hast du schon mal einen Teppichverkäufer gefragt, ob die Katze, die vor seinem Laden herumstreunt, aus Van stamme und ob sie ihm gehöre? - Du darfst dann in Ruhe bei einem Tee seinen Laden bewundern und fühlst dich überhaupt nicht dazu gedrängt, ihm etwas abzukaufen. Du erklärst ihm einfach in kurzen türkischen Sätzen, was du willst und was du nicht willst, und dein Wille ist ihm Befehl.
Tja, so einfach, erfreulich, ja beglückend ist das!
Wenn wir darauf schauen, was wir alles nicht können, kommen wir an kein Ende. Wenn wir uns darauf konzentrieren, was wir alles schon können, kommen wir zu Tee bei einem herzlichen Gespräch.
Istanbul ist umwerfend schön!
Philotustan
Philotustan in Istanbul
-
- User
- Beiträge: 28
- Registriert: 30.05.2006, 01:25
- Wohnort: Belp/BE (Schweiz)
-
- User
- Beiträge: 28
- Registriert: 30.05.2006, 01:25
- Wohnort: Belp/BE (Schweiz)
[Ich gehe zwar eher sparsam mit Smilies um, aber im Beitrag oben sind sie mir beim Kopieren irgendwie rausgerutscht. Mindestens beim Satz 'Ich spreche Türkisch' wäre ein Augenzwinkern angebracht gewesen.]
Das Hotel
Die Lage ist erstklassig: Das kleine Hotel liegt direkt unterhalb der Blauen Moschee, unmittelbar vor der Bahnlinie mit den Vorortszügen. Man haust dort in einem alten Quartier mit vielen Holzhäusern und ist doch nicht mehr als 10 Gehminuten von der Blauen Moschee und der Ayasofya entfernt.
Eigentlich ist es gar kein Hotel, eher eine Pension. Man darf tagsüber den Frühstücksraum benutzen (Lesen, Plaudern, Kaffe trinken, Kuchen essen) oder es sich jederzeit auf der Dachterrasse bequem machen (dösen, Grammatik büffeln, mit den Möwen plaudern, abwechslungsweise das Marmarameer oder die beiden grossen Moscheen bestaunen).
Ich empfehle dieses Hotel vor allem älteren Semestern, die es lieber etwas ruhig nehmen oder sich gerne zwischendurch aus dem 'pulsierenden Leben' Istanbuls zurückziehen. Das Quartier ist sehr ruhig. In der Nacht, wenn keine Züge mehr fahren, sogar totenstill. Und das, obwohl man keine 15 Gehminuten von der Tramvay-Station Sultanahmet entfernt ist! Der Hammer!
Wer mehr wissen will, darf mich gerne fragen.
Das Hotel
Die Lage ist erstklassig: Das kleine Hotel liegt direkt unterhalb der Blauen Moschee, unmittelbar vor der Bahnlinie mit den Vorortszügen. Man haust dort in einem alten Quartier mit vielen Holzhäusern und ist doch nicht mehr als 10 Gehminuten von der Blauen Moschee und der Ayasofya entfernt.
Eigentlich ist es gar kein Hotel, eher eine Pension. Man darf tagsüber den Frühstücksraum benutzen (Lesen, Plaudern, Kaffe trinken, Kuchen essen) oder es sich jederzeit auf der Dachterrasse bequem machen (dösen, Grammatik büffeln, mit den Möwen plaudern, abwechslungsweise das Marmarameer oder die beiden grossen Moscheen bestaunen).
Ich empfehle dieses Hotel vor allem älteren Semestern, die es lieber etwas ruhig nehmen oder sich gerne zwischendurch aus dem 'pulsierenden Leben' Istanbuls zurückziehen. Das Quartier ist sehr ruhig. In der Nacht, wenn keine Züge mehr fahren, sogar totenstill. Und das, obwohl man keine 15 Gehminuten von der Tramvay-Station Sultanahmet entfernt ist! Der Hammer!
Wer mehr wissen will, darf mich gerne fragen.
-
- User
- Beiträge: 28
- Registriert: 30.05.2006, 01:25
- Wohnort: Belp/BE (Schweiz)
[Damit alles auch schön beisammen ist:]
Das leise Istanbul
Meine Frau und ich denken gerne zurück an den lauschigen Teegarten in Gülhane, wo man beim Tee, der dort auch im Samowar serviert wird, von oben auf den Bosporus und das Marmarameer blicken kann. -
(Mit dem Tramvay: Eminönü, Sirkeci, Gülhane, Sultanahmet)
Eine geradezu verblüffende und ansteckende Ruhe strahlt Eyüp, eine der wichtigsten Pilgerstätten des Islam, aus. -
(Mit dem Bus vom Busbahnhof in Eminönü aus bequem zu erreichen)
Ruhige und schöne Orte sind auch die beiden Zugbahnhöfe von Haydarpasa (mit dem Schiff von Eminönü oder Karaköy aus zu erreichen) und Sirkeci.
Und schliesslich der Blick vom Vapur, das von Eminönü aus nach Kadiköy fährt, zurück auf die Blaue Moschee und die Ayasofya. Man sitzt dabei mitten unter fast lauter Einheimischen und kann eine Art von ungestörtem Zugehörigkeitsgefühl geniessen. Es ist unbeschreiblich schön!
Wer es gerne ein bisschen hektischer hat, kommt gut unterrichteten Quellen zufolge in Istanbul auch auf die Rechnung. Aber dass eine Stadt eine solche Ruhe auf einen Zappelhans wie mich auszustrahlen vermag, ist schon verblüffend.
Ich mag diese Leute, ich mag diese Ruhe; tja, ich leide ein bisschen unter Heimweh nach Istanbul.
Philotustan
Das leise Istanbul
Meine Frau und ich denken gerne zurück an den lauschigen Teegarten in Gülhane, wo man beim Tee, der dort auch im Samowar serviert wird, von oben auf den Bosporus und das Marmarameer blicken kann. -
(Mit dem Tramvay: Eminönü, Sirkeci, Gülhane, Sultanahmet)
Eine geradezu verblüffende und ansteckende Ruhe strahlt Eyüp, eine der wichtigsten Pilgerstätten des Islam, aus. -
(Mit dem Bus vom Busbahnhof in Eminönü aus bequem zu erreichen)
Ruhige und schöne Orte sind auch die beiden Zugbahnhöfe von Haydarpasa (mit dem Schiff von Eminönü oder Karaköy aus zu erreichen) und Sirkeci.
Und schliesslich der Blick vom Vapur, das von Eminönü aus nach Kadiköy fährt, zurück auf die Blaue Moschee und die Ayasofya. Man sitzt dabei mitten unter fast lauter Einheimischen und kann eine Art von ungestörtem Zugehörigkeitsgefühl geniessen. Es ist unbeschreiblich schön!
Wer es gerne ein bisschen hektischer hat, kommt gut unterrichteten Quellen zufolge in Istanbul auch auf die Rechnung. Aber dass eine Stadt eine solche Ruhe auf einen Zappelhans wie mich auszustrahlen vermag, ist schon verblüffend.
Ich mag diese Leute, ich mag diese Ruhe; tja, ich leide ein bisschen unter Heimweh nach Istanbul.

Philotustan